Deutschlandticket bleibt, wird aber teurer: 63 statt bisher 58 Euro

Deutschlandticket bleibt, wird aber teurer: 63 statt bisher 58 Euro
Die Kunden des Deutschlandtickets müssen ab 2026 tiefer in die Tasche greifen. Es wird um fünf Euro pro Monat teurer. Kritik kommt von der Grünen-Bundestagsfraktion.

München (epd). Der Preis für das Deutschlandticket soll im kommenden Jahr von derzeit 58 auf 63 Euro pro Monat steigen. Das haben die Verkehrsminister der Länder bei ihrer Sonderkonferenz am Donnerstag einstimmig beschlossen. Zudem soll das Deutschlandticket für die nächsten fünf Jahre dauerhaft gesichert sein. Damit gehe eine wochenlange Debatte über die Zukunft des Deutschlandtickets zu Ende, sagte der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU). Kritik am geplanten Preisanstieg kam von der Grünen-Bundestagsfraktion.

Bis 2030 habe der Bund zugesagt, 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen, so dass „auf die Länder keine weiteren Belastungen“ zukommen, sagte Bernreiter. „Alle Seiten haben sich bewegt. Bis 2030 haben wir Klarheit.“ Die Länder schießen einen Betrag in identischer Höhe zu. Eine Preisbindung wurde indes ausgeschlossen. Ein „Inflationsfaktor“ werde künftig eingerechnet werden müssen.

Als Erfolg wertete das Ergebnis auch der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Stefan Schnorr. Die Hängepartie sei vorüber und es bestehe „Klarheit, dass das Deutschlandticket dauerhaft bestehen bleiben soll“. Hintergrund war eine Debatte zwischen Bund und Ländern über eine Finanzierungslücke des bundesweiten Nahverkehrstickets.

Kritik am geplanten Preisanstieg kam von der Grünen-Bundestagsfraktion. Es würden „falsche Prioritäten“ gesetzt, wenn „Vergünstigungen für wenige auf Kosten von vielen“ gemacht würden, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Julia Verlinden. Um den Erfolg des Tickets zu garantieren, brauche es eine Preisgarantie von 49 Euro im Abo, eine kostenfreie Mitnahme von Kindern sowie vergünstigte Abos für Geringverdiener und Azubis.

Den Preis für das Deutschlandticket setzt die Verkehrsministerkonferenz fest. Formell beschlossen wird die Erhöhung noch einmal im Bundesrat. Sozialverbände, Bund Naturschutz und Studierendenvertretungen hatten vor einer Erhöhung des bundesweiten Nahverkehrstickets gewarnt. Nach Einschätzung von Verkehrsforschern könnten sich die Nutzerzahlen bei einer Preiserhöhung auf 63 Euro halbieren.

Im Sommer vor drei Jahren kostete das Deutschlandticket 9 Euro. Im Mai 2023 stieg der Preis auf 49 Euro. Seit diesem Jahr liegt er bei 58 Euro. Nach offiziellen Angaben wird das Ticket von 14 Millionen Menschen genutzt.