Düsseldorf (epd). Der Deutsche Apothekertag mahnt angesichts einer zurückgehenden Zahl an Apotheken bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen an. Das stationäre Netz werde immer dünner, erklärte der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Thomas Preis, beim Apothekertag am Dienstag in Düsseldorf. Nach den kürzlich veröffentlichen Halbjahreszahlen sei die Apothekenzahl bundesweit von mehr als 17.000 Ende 2024 auf unter 16.900 gefallen.
Die seit Jahren steigenden Kosten könnten von immer mehr Apotheken nicht oder kaum noch gestemmt werden, betonte Preis. In den vergangenen zehn Jahren seien die Kosten um mehr als 60 Prozent gestiegen, die Personalkosten sogar um 80 Prozent.
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) wies laut Mitteilung ihres Ministeriums zwar auf Herausforderungen vor allem für kleinere und ländliche Apotheken hin, gab aber demnach auch Zusagen: „Dafür stärken wir Apotheken vor allem im ländlichen Raum, geben Apothekerinnen und Apothekern mehr Eigenverantwortung, bauen Bürokratie ab und verbessern die Wirtschaftlichkeit der Apotheken.“ Im Einzelnen nannte sie der Mitteilung zufolge eine Anpassung der Apothekenvergütung oder den Erhalt des flächendeckenden Apothekennetzes. Auch wolle sie Apotheken von Bürokratie entlasten, die Patientensicherheit stärken und die Kompetenzen von Apotheken besser für die Versorgung nutzen.
Warken räumte jedoch ein, der Koalitionsvertrag sehe eine Erhöhung des Apothekenpackungsfixums vor, das Apotheken für die Abgabe von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln pro Packung erhalten. „Aufgrund der derzeit wirtschaftlich massiv angespannten Lage“ der Gesetzlichen Krankenversicherung müsse dieses Vorhaben „aktuell noch zurückstehen“, erklärte sie.
Auf dem 75. Deutschen Apothekertag 2025 diskutieren Delegierte aus 34 Apothekerkammern und -verbänden noch bis Donnerstag über die Zukunft des Apothekenwesens.