Welthungerhilfe-Mitarbeiter verlassen Gaza-Stadt

Welthungerhilfe-Mitarbeiter verlassen Gaza-Stadt

Bonn (epd). Die letzten noch verbliebenen Mitarbeiter der Hilfsorganisation Welthungerhilfe verlassen nach eigenen Angaben Gaza-Stadt. In Bonn verurteilte die Organisation am Dienstag die Evakuierungsaufforderungen der israelischen Armee und forderte einen sofortigen Waffenstillstand. „Auch unsere letzten verbliebenen lokalen Kolleginnen und Kollegen in Gaza-Stadt haben jetzt mit ihren Familien die Stadt verlassen“, erklärte Programmvorstand Bettina Iseli.

Gemeinsam mit rund 70.000 Bewohnern seien viele lokale Beschäftigte von Hilfsorganisationen gezwungen, sich auf völlig überfüllten Korridoren auf den Weg in den Süden des Gaza-Streifens zu machen, hieß es. Seit Anfang August seien bereits mehr als 140.000 Menschen aus der Stadt geflohen. Ihnen blieben nur noch rund 60 Quadratkilometer im Süden, die als neue Gebiete ausgewiesen werden, in denen aktuell nicht gekämpft wird.

Die Lage im Süden sei schon jetzt katastrophal, da für die Vertriebenen viel zu wenig Unterkünfte, Zelte, Wasser und Nahrungsmittel zur Verfügung stünden, erklärte die Welthungerhilfe. Sie kündigte an, die Unterstützung in den südlichen Gebieten des Gaza-Streifens fortzusetzen, um unterernährte Kinder und ihre Familien zu betreuen.

Die Welthungerhilfe verurteilt den brutalen Überfall der palästinensischen Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 auf israelische Zivilisten und fordert die sofortige Freilassung aller verbleibenden Geiseln. Zugleich fordert sie einen anhaltenden Waffenstillstand, den Schutz der Zivilbevölkerung und der humanitären Helfer und Helferinnen sowie den sicheren und ungehinderten Zugang zu benötigten Hilfsgütern auf dem schnellsten Weg.