1,7 Millionen Euro für Gerichtsgebäude im Weihnachtsmarkt-Prozess

1,7 Millionen Euro für Gerichtsgebäude im Weihnachtsmarkt-Prozess

Magdeburg (epd). Die Anmietung eines neuen Gerichtsgebäudes für den geplanten Prozess gegen den Attentäter des Magdeburger Weihnachtsmarkts hat das Land Sachsen-Anhalt bereits knapp 1,7 Millionen Euro gekostet. Die voraussichtlichen Gesamtkosten der Leichtbauhalle am Jerichower Platz werden von der Dauer des Mietverhältnisses abhängig sein und könnten daher noch nicht beziffert werden, teilte das Justizministerium auf eine Anfrage der Linksfraktion im Landtag mit.

Bauherr sei der Vermieter, jedoch konnte das Land als Mieter etwa auf die Aufteilung der Innenräume oder die Platzierung von Zugängen einwirken. Dabei wurde demnach auch darauf geachtet, dass alle Betroffenen, die als Nebenkläger auftreten wollen, Platz haben werden.

Die Linksfraktion im Landtag kritisierte die Kommunikation der Landesregierung. „Die Menschen sind sauer, weil sie nicht nachvollziehen können, wieso dieser Neubau errichtet wurde.“ Das Justizministerium wollte dazu in der Antwort auf die Anfrage keine Bewertung vornehmen. Laut Justizministerium handelt es sich mit Blick auf die mögliche Anzahl von Nebenklägern um „eines der umfangreichsten Strafverfahren in der Geschichte der Bundesrepublik“.

Am 19. August hat die Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg Anklage gegen den 50-jährigen Taleb A. erhoben. Der Arzt war am 20. Dezember 2024 mit einem Auto in den Magdeburger Weihnachtsmarkt gefahren, dabei tötete er sechs Personen, mehr als 300 weitere wurden verletzt. Wann der Prozess beginnt, ist noch offen.