Osnabrück (epd). Agrarwissenschaftler der Hochschule Osnabrück haben nach eigenen Angaben erstmals allergikerfreundliche Äpfel gezüchtet. Die beiden Apfelsorten sollen unter dem Dachnamen „Pompur“ vom 15. November an im Handel erhältlich sein, wie die Hochschule am Montag mitteilte. Sie hätten bereits vor drei Jahren das Siegel der Europäischen Stiftung für Allergieforschung erhalten. Bei beiden Sorten seien die Früchte groß, knackig und saftig. Eine Sorte zeichne sich durch ein süßes, die andere durch ein süß-saures Aroma aus.
Für Allergiker bedeuteten die neuen Apfelsorten eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität, sagte Werner Dierend, Leiter des Fachgebiets Obstbau an der Hochschule. Rund 3,5 Millionen Menschen in Deutschland litten unter einer Apfelallergie. Eine medikamentöse Therapie existiere bislang nicht. Betroffene müssten bislang auf frische Äpfel verzichten. Vollständig allergenfreie Äpfel zu züchten, sei allerdings nicht möglich. Die neuen Äpfel seien aber für viele Allergiker verträglich.
Die neuen Sorten sind den Angaben zufolge das Ergebnis eines mehrjährigen Forschungsprojekts der Hochschule Osnabrück, der Technischen Universität München und der Universitätsmedizin der Charité in Berlin. In Zusammenarbeit mit der Züchtungsinitiative Niederelbe im Alten Land bei Hamburg seien Apfelsorten mit besonders geringem Allergengehalt identifiziert und weiterentwickelt worden. Klinische Tests bestätigten ihre gute Verträglichkeit. Trotzdem sollten sich Allergiker langsam herantasten.