Gestern (14.09.) hat Papst Leo XIV. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Konfessionen in die Kirche San Paolo fuori le mura eingeladen. In einem gemeinsamen Gottesdienst gedachten sie der Märtyrerinnen und Märtyrer des 21. Jahrhunderts.
Die Grabeskirche des Apostels Paulus war bis auf den letzten Platz gefüllt. Großer Jubel brach aus, als Leo XIV. zusammen mit orthodoxen, lutherischen und anglikanischen Geistlichen in die Kirche einzog.
Den roten Faden, der sich durch den Gottesdienst zog, bildeten die Seligpreisungen aus der Bergpredigt Jesu aus dem Matthäusevangelium.
Nach dem "klassischen" Beginn eines katholischen Gottesdienstes mit verschiedenen Lesungen trugen die Vertreterinnen und Vertreter der unterschiedlichen Konfessionen Führbitten vor, die sich auf die jeweilige Seligpreisung aus der Bergpredigt bezogen.
Jeder Block schloss damit, dass eine Kerze zum Kreuz getragen wurde.
Der Gottesdienst stand ganz im Zeichen des Festes Kreuzerhöhung, dass die katholische Kirche am Vortag begangen hat.
Leo XIV. ging auch in seiner Predigt darauf ein, indem er darauf verwies, dass die Märtyrerinnen und Märtyrer, derer gedacht wurde, im Namen Jesu ihr Kreuz auf sich genommen haben, und, um ihn zu verkünden, ihm in den Tod gefolgt sind. Aus der Auferstehung Christi könnten aber auch sie die Hoffnung schöpfen, die wir auch heute haben; dass wir eines Tages ebenfalls auferstehen werden.
Der Gottesdienst war ein starkes Zeichen der Verbundenheit der unterschiedlichen Konfessionen. Die Fürbitten wurden in vielen Sprachen vorgetragen, die unsereins wohl nur selten in einer Kirche hört. Die Vertreterinnen und Vertreter der anderen Konfessionen haben größtenteils die Möglichkeit genutzt, die Fürbitten in der Sprache zu sprechen, die ihrer Kirche eigen ist. So klangen neben Englisch, Italienisch und Deutsch auch Koptisch, Syrisch, Arabisch und andere Sprachen durch die Kirche.
Ein weiterer Repräsentant der römisch-katholischen Kirche war neben dem Papst selbst Kurt Kardinal Koch, der als Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen den Dialog des Vatikans mit anderen christlichen Kirchen führt. Ihn und den ebenfalls anwesenden Präfekten des Dikasteriums für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Marcello Kardinal Semeraro, nahm der Papst in seiner Predigt insbesondere in die Pflicht, um das Gedenken an die Märtyrerinnen und Märtyrer des 21. Jahrhunderts zu pflegen.