New York, Genf (epd). Rund 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter von 5 bis 19 Jahren (391 Millionen) sind laut einem Bericht des Hilfswerks Unicef übergewichtig. Jeder Zehnte (188 Millionen) sei sogar fettleibig, teilte Unicef am Mittwoch in New York mit.
Damit löse starkes Übergewicht erstmals Untergewicht weltweit als die häufigste Form der Fehlernährung bei Kindern und Jugendlichen ab, heißt es in dem Bericht. Unicef warnte vor dem erhöhten Risiko für lebensbedrohliche Krankheiten. Hauptursache sei die ständige Verfügbarkeit und Vermarktung von ungesunden Lebensmitteln im Umfeld der Kinder.
Der Report „Feeding Profit: How Food Environments are Failing Children“ stütze sich auf Daten aus über 190 Ländern. Demnach sei Untergewicht bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 bis 19 Jahren seit 2000 von rund 13 Prozent auf 9,2 Prozent zurückgegangen. Fettleibigkeit hingegen sei von 3 Prozent auf 9,4 Prozent gestiegen. Sie tritt erstmals in den meisten Regionen der Welt häufiger auf als Untergewicht - mit Ausnahme von Subsahara-Afrika und Südasien.
In vielen Ländern mit hohem Einkommen sei der Anteil der adipösen Kinder und Jugendlichen sehr hoch. In Deutschland seien die Zahlen relativ konstant: Jeder vierte Deutsche im Alter von 5 bis 19 Jahren sei übergewichtig, mit leicht steigender Tendenz. Der Anteil sei von 24 Prozent im Jahr 2000 auf 25 Prozent im Jahr 2022 gestiegen.