Venezuela verlegt Weihnachtsbeginn auf den 1. Oktober

Venezuela verlegt Weihnachtsbeginn auf den 1. Oktober

Berlin, Caracas (epd). Die Regierung Venezuelas lässt inmitten militärischer Spannungen mit den USA die Weihnachtszeit am 1. Oktober beginnen. Dies verkündete Staatschef Nicolás Maduro bei seiner wöchentlichen Talkshow im staatlichen Fernsehen. „Dies ist unsere Form, das Recht auf Freude zu verteidigen.“ Er habe ein entsprechendes Dekret unterzeichnet. Damit werde die Zeit mit kulturellen Aktivitäten bereichert und zugleich die Wirtschaft angekurbelt.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Regierung eine ähnliche Ankündigung gemacht und scharfe Kritik von der katholischen Kirche erhalten. Die Maßnahme diente damals dazu, die Menschen von der Politik und Vorwürfen der Wahlfälschung abzulenken. Dieses Jahr überschneidet sich die Vorverlegung zeitlich mit ernsten militärischen Spannungen mit den USA.

Seit mehreren Wochen führen die USA eine militärische Anti-Drogen-Operation in der Karibik durch, die US-Marine ist vor der Küste Venezuelas im Einsatz. Washington beschuldigt Venezuela, den Drogenhandel zu befördern, Maduro sei der Anführer des sogenannten „Sonnenkartells“. Von beiden Seiten werden Warnungen vor einer möglichen direkten militärischen Konfrontation geäußert.

Nach Jahren tiefer wirtschaftlicher Krise, erlebt Venezuela derzeit einen kleinen Wirtschaftsaufschwung. Im Jahr 2024 wuchs die Wirtschaft um 6,2 Prozent und die jährliche Inflationsrate ist mit 40 Prozent die tiefste in zehn Jahren. Trotzdem liegt der monatliche Mindestlohn weiterhin bei etwa 3 US-Dollar und laut den Vereinten Nationen ist etwa 17 Prozent der Bevölkerung unterernährt. Maduro hält sich mit einem autoritären Führungsstil und Verfolgung der Opposition fest an der Macht.