Entführte Soldaten in Kolumbien sind wieder frei

Entführte Soldaten in Kolumbien sind wieder frei

Berlin, Bogotá (epd). Die am Sonntag in der kolumbianischen Region Cauca festgehaltenen 45 Soldaten sind wieder frei. Dies teilte Kolumbiens Präsident Gustavo Petro am Montagabend auf der Internetplattform X mit. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums waren die Soldaten bei einem Antidrogeneinsatz im Department Cauca von mehr als 600 Menschen festgehalten worden. Die örtliche Bevölkerung habe auf Anweisung einer Splittergruppe der 2016 aufgelösten Guerillaorganisation Farc gehandelt.

Petro hatte am Montagnachmittag zunächst erklärt, es seien bis auf sieben Soldaten alle Militärangehörige befreit worden. Wenig später verkündete er auch die Befreiung der Verbliebenen. Nach Angaben der Armee wurden die Soldaten ohne besondere Zwischenfälle mit dem Helikopter aus dem Gebiet gebracht.

Die südwestlich gelegene Region Cauca gehört zu den ärmsten Regionen Kolumbiens und gilt als Hauptanbaugebiet für Koka, die Ausgangspflanze für Kokain. Schätzungen zufolge bauen dort rund 90 Prozent der Bauern illegal Koka an, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Petro verlangte vom Verfassungsgericht, den Einsatz von Glyphosat aus der Luft gegen Koka-Plantagen wieder zu erlauben. Die Armee hatte bis 2015 hatte die Armee das Pflanzengift zur Bekämpfung der Plantagen eingesetzt. Im Jahr 2017 schränkte das Verfassungsgericht dies wegen möglicher schwerer Gesundheitsschäden ein.

Trotz Petros Ankündigung, unter seiner Regierung einen umfassenden Frieden zu erreichen, verschärft sich die Gewalt im Land derzeit. Mitte August wurden bei Angriffen auf Militäreinheiten 18 Menschen getötet. Zugleich wächst die Zahl der Vertriebenen. Nach Angaben der nationalen Ombudsstelle mussten bis Juli dieses Jahres knapp 60.000 Menschen wegen der Gewalt ihre Heimat verlassen.