Missio: Humanitäre Katastrophe droht auch im Westjordanland

Missio: Humanitäre Katastrophe droht auch im Westjordanland

Aachen (epd). Das katholische Hilfswerk Missio Aachen hat sich über die aktuelle Schwäche der palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland besorgt gezeigt. „Radikale Gruppierungen haben so freie Bahn, um neue Mitglieder zu rekrutieren und Ressourcen zu mobilisieren, was besonders für die dort lebenden Christen eine große Gefahr darstellt“, erklärte Missio-Präsident, Pfarrer Dirk Bingener, am Sonntag in Aachen. Die Arbeitslosigkeit in dem Gebiet befinde sich mittlerweile auf einem Rekordhoch. Viele Familien, die sonst wirtschaftlich unabhängig waren, seien nun auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Missio weiter: „Die anhaltenden Kämpfe und die humanitäre Katastrophe in Gaza, aber auch die militärisch wie sozial angespannte Lage im Westjordanland fördern zunehmend Radikalisierung und Extremismus, wie uns unsere Partner vor Ort berichten.“

Bingener betonte: „Das Sicherheitsinteresse Israels nach dem Terroranschlag der Hamas 2023 ist unbestritten“, betonte Bingener. Die Hamas müsse die israelischen Geiseln sofort freilassen. Die aktuelle Militärstrategie der israelischen Regierung scheine jedoch ungeeignet, eine weitere Gewalteskalation zu verhindern. Erforderlich seien zeitnahe Verhandlungen, ein dauerhafter Waffenstillstand und der rasche Zugang zu humanitärer Hilfe.