Linke fordert flächendeckende Lernmittelfreiheit

Linke fordert flächendeckende Lernmittelfreiheit

Berlin (epd). Die Linke fordert eine umfassende Lernmittelfreiheit an Schulen. „Bildung ist kein Luxus, den man sich leisten können muss“, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Nicole Gohlke, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Sonntag). „Wir brauchen endlich umfassende, flächendeckende Lernmittelfreiheit für alle - egal, wo man wohnt und wie viel die Eltern verdienen“, erklärte die Sprecherin der Fraktion für Bildung und Wissenschaft.

Wer wirklich gleiche Chancen wolle, müsse bei den Schulbüchern anfangen. Bildung sei „ein öffentliches Gut, ein Grundrecht“. Deswegen müsse sie von der Solidargemeinschaft finanziert werden.

Prinzipiell besteht laut Kultusministerkonferenz im gesamten Bundesgebiet Lernmittelfreiheit. Ihr Umfang, der Kreis der Anspruchsberechtigten und die Zuständigkeit für die Finanzierung könnten jedoch in den Ländern erheblich voneinander abweichen. In den meisten Ländern werde die Lernmittelfreiheit mittels eines Leihsystems umgesetzt, für das oft auch ein Entgelt gezahlt werden müsse.

Linken-Chef Jan van Aken erklärte, es sei unfassbar, dass in einem der reichsten Länder der Welt der Zugang zu Schulbüchern immer noch vom Geldbeutel der Eltern abhänge. Wer glaube, dass Bildung etwas mit sozialer Herkunft zu tun haben dürfe, „der will eine Gesellschaft, in der die Kinder der Ärmeren schon von Anfang an benachteiligt werden“, sagte van Aken den Zeitungen. „Das ist unsozial, ungerecht - und es ist politisches Versagen.“