Erstes ewiges Mönchsgelübde im Kloster Neuzelle seit 1816

Erstes ewiges Mönchsgelübde im Kloster Neuzelle seit 1816

Neuzelle (epd). Nach mehr als 200 Jahren hat im brandenburgischen Neuzelle wieder ein Zisterziensermönch die ewigen Gelübde der Zugehörigkeit zu dem katholischen Orden abgelegt. Die kirchliche Profess (lateinisch: Bekenntnis) von Christoph Seemann wurde am Freitag in der Stiftskirche gefeiert. Zuletzt hatte den Angaben zufolge am 29. Dezember 1816 ein Mönch dort seine feierliche Profess abgelegt. 1817 wurde das Kloster aufgelöst. Das neue Priorat Neuzelle, das zur österreichischen Abtei Heiligenkreuz bei Wien gehört, wurde 2018 gegründet.

Mit der Profess gebe Christoph Seemann sein Leben ganz in die Hände Gottes und der klösterlichen Gemeinschaft, betonte das Priorat. Der 24-Jährige stammt aus Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern. Die Ordensgemeinschaft bereitet derzeit den Neubau eines Klosters einige Kilometer entfernt von Neuzelle vor, um dort fern von der touristischen Nutzung der historischen Klosteranlage in größerer Abgeschiedenheit ein Leben nach den Ordensregeln zu führen. Die Mönche in Neuzelle unterstehen dem Abt von Heiligenkreuz.

Das Stift in Österreich steht derzeit im Zusammenhang mit möglichen Missständen unter verschärfter Aufmerksamkeit des Vatikans. Im Juni wurde dort eine sogenannte apostolische Visitation angekündigt, um den Leitungsstil zu prüfen und Vorwürfe schwerwiegender Verfehlungen aufzuklären.