Genf (epd). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat gehäufte Angriffe auf Krankenhäuser und Ambulanzen in bewaffneten Konflikten angeprangert. Die völkerrechtswidrigen Attacken töteten und verletzten Menschen und raubten Hilfsbedürftigen die dringend benötigte medizinische Versorgung, warnte die WHO anlässlich des Welttags der humanitären Hilfe am Dienstag in Genf mit.
Seit Beginn dieses Jahres hat die WHO den Angaben zufolge 821 Angriffe auf das Gesundheitswesen in allen Regionen der Welt dokumentiert. Dabei seien 1.121 Menschen ums Leben gekommen und 645 weitere seien verletzt worden. Unter den Opfern seien Patienten und Mitarbeiter der Gesundheitseinrichtungen gewesen.
Die Ukraine sei in diesem Jahr mit 325 gemeldeten Angriffen der Schauplatz mit den meisten Attacken gewesen. In dem von Russland überfallenen Staat habe es dabei 10 Tote und 114 Verletzte gegeben. Dahinter folgen laut WHO die Palästinensergebiete mit 304 Angriffen, bei denen 61 Todesfälle und 165 Verletzte erfasst wurden. Auch in der Demokratischen Republik Kongo, im Sudan und in Myanmar habe es jeweils Dutzende Angriffe auf das Gesundheitswesen gegeben.
Im Jahr 2024 seien aus 16 Ländern und Gebieten 1.647 Angriffe gemeldet worden, bei denen 944 Menschen getötet und 1.779 verletzt worden seien. Die Konfliktparteien setzten auch Panzer und andere schwere Waffen ein, um Gesundheitseinrichtungen zu beschießen.