Berlin (epd). Die deutsche Luftwaffe hat bisher mehr als 192 Tonnen Hilfsgüter über dem Gaza-Streifen abgeworfen. Bei bisher 18 Flügen seien insgesamt 386 Paletten abgeworfen worden, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Mittwoch in Berlin. Im Laufe des Tages seien zwei weitere Flüge geplant. Seit dem 1. August beteiligt sich die Bundeswehr an einer von Jordanien koordinierten Luftbrückenoperation. Der Einsatz ist laut Angaben der Sprecherin für insgesamt drei Wochen vorgesehen.
Die Hilfe aus der Luft wird von vielen Hilfsorganisationen kritisiert. Diese bemängeln sowohl die begrenzten Transportkapazitäten der Flugzeuge als auch Sicherheitsrisiken. Zuletzt häufen sich Medienberichte über Verletzungen durch herabfallende Hilfspakete.
Der Ministeriumssprecherin zufolge ist es bei einem Abwurf der Luftwaffe dazu gekommen, dass ein Fallschirm sich nicht geöffnet hat und die Palette ungebremst zu Boden gegangen ist. Es sei dabei jedoch keine Person zu Schaden gekommen. Die Bundeswehr betreibt der Sprecherin zufolge bei jedem Flug ein umfassendes Risikomanagement: Abwurfzonen werden mittels Satellitenbildern analysiert, während des Fluges wird kontinuierlich das Sicherheitsniveau überprüft, bevor die Paletten abgeworfen werden.
Der durch den Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 auf Israel ausgelöste Krieg hat im Gaza-Streifen eine humanitäre Katastrophe ausgelöst, auch weil Israel immer wieder Hilfslieferungen über den Landweg blockiert. Laut der UN-Organisation Unicef werden im Gaza-Streifen monatlich mehr als 62.000 Tonnen Hilfsgüter benötigt, um den Grundbedarf an Nahrung zu decken.
Deutschland beteiligt sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums mit zwei Transportflugzeugen der Luftwaffe vom Typ A400M sowie mit Soldaten des Heeres, die eine Packstraße für die Abwurflasten betreiben, an der internationalen Luftbrücke. Bereits im März vergangenen Jahres hatte sich die Luftwaffe für zwei Wochen zusammen mit weiteren internationalen Partnern an einer Luftbrücke beteiligt.