UN-Ermittler präsentieren Beweise für Militär-Verbrechen in Myanmar

UN-Ermittler präsentieren Beweise für Militär-Verbrechen in Myanmar

Genf (epd). Eine Untersuchungskommission der Vereinten Nationen hat nach eigenen Angaben Beweise für Tötungen und andere Verbrechen an eingesperrten Oppositionellen in Myanmar gesammelt. Zudem seien Täter und deren Auftraggeber aus dem Militär identifiziert worden, teilte die Kommission am Dienstag in Genf mit.

Die Namen könnten in Strafprozessen Verwendung finden, erklärte Nicholas Koumjian, der Leiter der Kommission. Ein Bericht, der sich auf den Zeitraum vom 1. Juli 2024 bis zum 30. Juni 2025 bezieht, beschreibe Hinrichtungen und Folter in Haftanstalten. Darunter seien Schläge, Elektroschocks, Würgen, Gruppenvergewaltigungen, Anbrennen von Geschlechtsteilen und andere Formen sexueller Gewalt. Der Report behandelt auch Luftangriffe der Streitkräfte auf Krankenhäuser, Schulen und Wohnungen.

Das Militär hatte im Februar 2021 die gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi abgesetzt und den Notstand ausgerufen. Seitdem bekämpft die Armee die Opposition, Proteste der Bevölkerung und ethnische Rebellengruppen auf brutale Weise. Zahlreiche Mitglieder der gestürzten Regierung sind in Haft. Der „Unabhängige Untersuchungsmechanismus für Myanmar“ wurde 2018 vom Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen eingerichtet, um Beweise für die schwersten Verbrechen und andere Verstöße gegen das Völkerrecht, die seit 2011 begangen wurden, zu sammeln und zu analysieren.