Verbände: UN-Sozialgipfel darf ältere Menschen nicht vergessen

Verbände: UN-Sozialgipfel darf ältere Menschen nicht vergessen

Bonn (epd). Zivilgesellschaftliche Organisationen fordern, beim UN-Sozialgipfel im November die Interessen älterer Menschen stärker im Blick zu haben. „Ältere Menschen dürfen in der globalen Sozialpolitik nicht länger übersehen werden“, mahnte die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen, Regina Görner, am Mittwoch in Bonn. „Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie sich entschieden für die Berücksichtigung der Belange und Rechte älterer Menschen in der Abschlusserklärung einsetzt.“

Die Bundesarbeitsgemeinschaft gehört zu rund 60 internationalen Nichtregierungsorganisationen, die sich mit einem gemeinsamen Positionspapier zum „Zweiten Weltgipfel für soziale Entwicklung“ vom 4. bis 6. November in Katar zu Wort gemeldet haben. Darin machen die Verbände auf die große Bedeutung älterer Menschen in der globalen sozialen Entwicklung aufmerksam. Die Weltbevölkerung altere rasant, gleichzeitig erlebten viele ältere Menschen systematische Benachteiligung, unzureichende soziale Sicherung und begrenzten Zugang zu Gesundheits- und Pflegeleistungen, hieß es.

Das Positionspapier fordert Verpflichtungen der Regierungen zum Ausbau universeller Rentensysteme, zum Zugang zu qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung und Langzeitpflege, zur Bekämpfung von Altersdiskriminierung, zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit und zur Stärkung der Teilhabe älterer Menschen.

Der erste Weltgipfel für soziale Entwicklung fand 1995 in Kopenhagen statt. Beim zweiten Weltsozialgipfel in Doha 30 Jahre später kommen die Staats- und Regierungschefs nach UN-Angaben zusammen, um Strategien für sozialen Fortschritt neu zu definieren, globale Partnerschaften zu stärken und eine integrative Politik zu fördern, die gleiche Chancen für alle fördert.