Koblenz (epd). Die Frauenrechtsorganisation Solwodi kritisiert Kürzungen der Etats für die Entwicklungshilfe als Gefahr für Programme in aller Welt. Den Einschnitten im Budget sei auch das seit 30 Jahren bestehende Rückkehr- und Reintegrationsprogramm von Solwodi zum Opfer gefallen, erklärte die Organisation am Mittwoch in Koblenz bei der Vorstellung ihres Jahresberichts. Laut Haushaltsentwurf sinkt der Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) kommendes Jahr um rund 330 Millionen auf 9,94 Milliarden Euro. Bereits von 2024 auf 2025 war er um fast eine Milliarde Euro gekürzt worden.
Das Reintegrationsprogramm von Solwodi habe von Gewalt betroffenen Frauen „eine Rückkehr in Würde ermöglicht“, hieß es weiter. So hätten diese nicht nur Fördersummen für den Existenzaufbau im Herkunftsland erhalten, sondern seien auch mit Nichtregierungsorganisationen vor Ort zusammengebracht worden. Diese hätten die Frauen bei der Integration unterstützt, damit sie „nicht in Strukturen zurückkehren müssen, die überhaupt erst zu Ausbeutung und Flucht geführt haben“. Solwodi bemühe sich nun um eine Programmförderung durch den europäischen Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds.
Solwodi steht für „Solidarity with Women in Distress“ (Solidarität mit Frauen in Not). Der Verein wurde 1985 von der im Jahr 2023 gestorbenen Ordensschwester Lea Ackermann bei einem Aufenthalt in Kenia gegründet. Solwodi begann damit, Frauen beim Ausstieg aus der Zwangsprostitution zu unterstützen und richtete später auch in Deutschland Beratungsstellen und Notunterkünfte für Frauen ein. Zurzeit bietet die Organisation nach eigenen Angaben in 18 Städten in Deutschland 21 Fachberatungsstellen sowie 14 Schutzeinrichtungen und Wohnprojekte an.