Umweltbundesamt: CO2-Speicherung nicht überschätzen

Umweltbundesamt: CO2-Speicherung nicht überschätzen

Osnabrück (epd). Das Umweltbundesamt warnt davor, die Möglichkeiten der CO2-Speicherung zu überschätzen. „Das Potenzial ist sehr begrenzt, weil es schlicht an Kapazitäten fehlt, um beliebig große Mengen CO2 im Boden und in den Meeren einzulagern“, sagte der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messner, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch).

Das Abscheiden und Speichern oder das Wiederverwerten von CO2 könne niemals auch nur annähernd ausreichen, um auf das Senken der Emissionen zu verzichten. „Wer annimmt, wir könnten einfach weiter Verbrenner-Autos fahren, mit Gas und Öl heizen und fossile Energie für die Industrieproduktion nutzen, verkennt die Lage“, sagte Messner.

Der Chef des Umweltbundesamtes geht aber davon aus, dass die Technologien zum Abscheiden, Speichern und Wiederverwerten von CO2 gebraucht werden. Denn auch bei den größten Anstrengungen werde die Menschheit weiterhin Treibhausgase ausstoßen, die schwer oder gar nicht vermeidbar sind. Deutschland solle sich an den Entwicklungen beteiligen, „denn das sind auch wirtschaftlich relevante Zukunftstechnologien, um die Erde lebenswert zu erhalten“. Indes eigneten sich die Technologien nicht als Werkzeuge, um auf die massive Reduktion von Emissionen zu verzichten.

Die Bundesregierung will die unterirdische Speicherung von industriell verursachten Kohlendioxidemissionen künftig erlauben. Das Kabinett hat dazu Anfang August eine Änderung des Kohlendioxidspeicherungsgesetzes auf den Weg gebracht. Der Gesetzentwurf von Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche (CDU) soll die sogenannte CCS-Technologie ermöglichen, also die Abscheidung, den Transport und die dauerhafte Speicherung von CO2 im Untergrund. Der Gesetzentwurf soll zudem bundeseinheitliche Voraussetzungen für den Aufbau eines CO2-Pipeline-Netzes in Deutschland schaffen.