Mexiko-Stadt (epd). Ein mexikanischer Aktivist ist kurz vor dem Start einer von ihm organisierten Migrantenkarawane festgenommen worden. Wie die Nachrichtenplattform „Quadratín“ berichtete, wurde der Anwalt Luis García Villagrán am Dienstag (Ortszeit) nach einer Pressekonferenz von Beamten der Kriminalpolizei in Tapachula festgenommen, bei der er die Karawane namens „Exodus der Gerechtigkeit“ angekündigt hatte. Prioritäres Ziel der Menschen sei es, Aufenthaltsgenehmigungen in Mexiko zu erhalten, sagte García Villagrán.
Die Karawane sollte am Mittwochmorgen von Tapachula aus mit Ziel Mexiko-Stadt starten. In Tapachula im Süden Mexikos sind Tausende Geflüchtete gestrandet, die seit Monaten vergeblich auf die Legalisierung ihres Aufenthalts warten. An der Karawane sollten sich 2.000 Menschen unter anderem aus Kuba, Haiti, Indien, China, Afghanistan, Nepal, Peru und Kolumbien beteiligen.
García Villagrán warf den Migrationsbehörden Korruption vor. Sie verkauften humanitäre Aufenthaltsgenehmigungen und positive Asylentscheide für hohe Geldbeträge, obwohl diese eigentlich kostenlos sein sollten.
Die mexikanischen Behörden informierten bisher nicht darüber, was García Villagrán vorgeworfen wird. Der katholische Priester Heyman Vázquez Medina solidarisierte sich mit García Villagrán und erklärte in lokalen Medien, es sei so gut wie sicher, dass dieser wegen Menschenhandels und organisierter Kriminalität angeklagt werde.