Regierung Niedersachsens begrüßt Aufnahme von Kindern aus Gaza

Regierung Niedersachsens begrüßt Aufnahme von Kindern aus Gaza

Hannover (epd). Die niedersächsische Landesregierung begrüßt die Initiative der Stadt Hannover, als erste deutsche Stadt hilfsbedürftige Kinder aus Gaza und Israel aufzunehmen. „Das ist ein wichtiges Zeichen in diesen schwierigen Zeiten“, sagte eine Sprecherin von Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) am Freitag in Hannover. Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) hatte die Initiative am Donnerstag gemeinsam mit dem Vorsitzenden der palästinensischen Gemeinde, Yazid Shammout, und dem jüdischen Verbandspräsidenten Michael Fürst gestartet. In einem ersten Schritt könnten 20 Kinder kommen. Auch Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter Gerhard Wegner beteiligt sich an der Aktion.

Ministerpräsident Lies will nach Angaben der Staatskanzlei in der übernächsten Woche mit Shammout, Fürst und Wegner zu einem bereits länger anberaumten Gespräch zusammentreffen. Dabei werde es auch um die Aufnahme der Kinder gehen. Die Sprecherin zeigte sich beeindruckt über das gemeinsame Engagement von Palästinensern und Juden in Hannover: „Es ist großartig, dass Herr Shammout und Herr Fürst es immer wieder schaffen, gemeinschaftlich an einem Strang zu ziehen und solche Initiativen zu starten.“

Eine Sprecherin des Kultusministeriums sagte, die nach Deutschland kommenden Kinder hätten auf jeden Fall einen Anspruch auf Schulbildung und Kindertagesbetreuung: „Wir sind darauf vorbereitet.“ Das Innenministerium in Hannover betonte, für die Formalitäten der Ein- und Ausreise der Kinder seien das Auswärtige Amt und das Bundesinnenministerium zuständig.

Onay sagte, er rechne damit, dass sich weitere Städte anschließen, wenn die Voraussetzungen dafür geschaffen würden. Er appellierte an die Bundesregierung, diese humanitäre Hilfe möglich zu machen. Die Lage der Menschen sei angesichts von Hunger, Tod und Zerstörung unerträglich. Die Stadt könne den Kindern Unterkunft und Betreuung bieten sowie medizinische und psychologische Unterstützung. Hannover folgt mit der Aktion Beispielen aus Großbritannien sowie aus Rom oder Barcelona.