Wuppertal, Solingen (epd). Im Mordprozess wegen eines vorsätzlich gelegten Brandes mit vier Toten in einem Mehrfamilienhaus in Solingen im März vergangenen Jahres hat das Landgericht Wuppertal den Angeklagten am Mittwoch zu lebenslanger Haft verurteilt. Außerdem stellte es eine besondere Schwere der Schuld fest und verhängte eine anschließende Sicherungsverwahrung gegen den 40-jährigen Solinger, wie ein Gerichtssprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) bestätigte. Die Urteilsbegründung lief am frühen Mittwochabend noch. (AZ: 25 Ks 20/24)
Der Angeklagte hatte im Laufe des Prozesses gestanden, das Feuer am 25. März vergangenen Jahres im Treppenhaus gelegt zu haben. Eine im Dachgeschoss lebende vierköpfige Familie aus Bulgarien starb bei dem Brand. Weitere Hausbewohner konnten sich durch Sprünge aus dem Fenster des brennenden Wohnhauses retten. Sie erlitten teilweise schwere Verletzungen und Verbrennungen.
Die Tat hatte Erinnerungen an den rassistischen Anschlag von Pfingsten 1993 geweckt, als vier junge Männer aus der Neonazi-Szene in Solingen das Haus der türkischstämmigen Familie Genc in Brand setzten. Migrantenvertreter und Nebenkläger vermuteten auch bei dem Brandanschlag vom März 2024 einen rassistischen Hintergrund, dafür gab es nach Einschätzung der Ermittler aber keine Hinweise.