Rotes Kreuz verurteilt Angriffe auf Zivilbevölkerung im Sudan

Rotes Kreuz verurteilt Angriffe auf Zivilbevölkerung im Sudan

Nairobi, Port Sudan (epd). Das Rote Kreuz hat Angriffe auf die Zivilbevölkerung und Infrastruktur wie Krankenhäuser und Märkte in der sudanesischen Kordofan-Region verurteilt. Diese hätten zu einer hohen Zahl an Toten und Verletzten und einem Zusammenbruch „grundlegender Dienstleistungen“ geführt, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Mittwoch in Port Sudan mit.

Seit Beginn des Jahres hätten die Kämpfe zwischen der Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) sowie deren verbündeten Milizen in Kordofan zugenommen, sagte IKRK-Delegationsleiter Daniel O'Malley. Hunderte Menschen seien dabei ums Leben gekommen. Es gebe Gebiete, aus denen 90 Prozent der Bevölkerung in den vergangenen Monaten geflohen seien.

Angriffe auf medizinische Einrichtungen haben laut IKRK das ohnehin schon geschwächte Gesundheitssystem noch weiter beeinträchtigt. Medizinisches Personal sei geflohen und Einrichtungen seien beschädigt oder zerstört worden.

Im Sudan herrscht seit April 2023 ein Krieg zwischen der regulären Armee und der RSF-Miliz. Hintergrund ist ein Konflikt um die Macht in dem nordostafrikanischen Land. Die Kämpfe begannen in der Hauptstadt Khartum, weiteten sich aber rasch auf weitere Teile des Landes aus. Kordofan liegt im Zentrum des Sudan und zieht sich im Süden bis an die Grenze zum Südsudan. Die Region umfasst die Bundesstaaten Nord-, West- und Süd-Kordofan.