Welternährungsprogramm warnt vor Hungersnot im Gaza-Streifen

Welternährungsprogramm warnt vor Hungersnot im Gaza-Streifen

Genf, Rom (epd). Die Menschen im Gaza-Streifen sind laut dem Welternährungsprogramm (WFP) akut von einer Hungersnot bedroht. Der anhaltende Krieg und die strengen Beschränkungen bei Lieferung und Verteilung humanitärer Hilfe hätten zu der katastrophalen Ernährungslage für Hunderttausende Menschen geführt, teilte das WFP am Dienstag in Rom mit.

Die Zeit für umfassende humanitäre Hilfe werde knapp. Nach WFP-Angaben haben zwei der drei Indikatoren für eine Hungersnot den schlimmsten Stand seit Beginn des Konflikts im Oktober 2023 erreicht.

Der Nahrungsmittelverbrauch, der erste Indikator für eine Hungersnot, sei im Gaza-Streifen seit Mai 2025 drastisch zurückgegangen. Die Daten zeigten, dass 39 Prozent der Menschen tagelang nichts essen. Mehr als 500.000 Menschen, fast ein Viertel der Bevölkerung des Gaza-Streifens, litten unter hungerähnlichen Bedingungen.

Die akute Unterernährung, der zweite Indikator, sei im Gaza-Streifen in einem noch nie dagewesenen Ausmaß angestiegen. In Gaza-Stadt habe sich der Anteil der unterernährten Kinder unter fünf Jahren innerhalb von zwei Monaten vervierfacht und liege nun bei 16,5 Prozent. Dies deute auf einen starken Anstieg des Risikos eines Hungertodes hin.

Über den dritten Indikator einer Hungersnot, die Sterbefälle, machte das WFP keine Angaben. Als Folge des Krieges Israels gegen die palästinensische Terrorgruppe Hamas leiden die Menschen im Gaza-Streifen unter einer humanitären Katastrophe. Israel riegelte das Gebiet ab, lässt aber seit einigen Tagen wieder mehr Hilfsgüter passieren. Die Hamas löste den Krieg mit ihrem Überfall auf Israel aus.