Einige Bundesländer wollen Reanimation verpflichtend unterrichten

Einige Bundesländer wollen Reanimation verpflichtend unterrichten

Frankfurt a.M. (epd). Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz wollen ab dem kommenden Jahr Wiederbelebungsunterricht verpflichtend in ihre Lehrpläne aufnehmen. Im Saarland gibt es so einen Unterricht bereits, Hessen plant die verpflichtende Einführung bis 2028, wie eine Umfrage des Evangelischen Pressediensts (epd) in allen Bundesländern ergab.

Nordrhein-Westfalen hatte am 9. Juli angekündigt, dass Schülerinnen und Schüler in dem Bundesland künftig mindestens einmal in den Klassen 7, 8 oder 9 eine Schulung zur Reanimation erhalten. Das bayerische Kultusministerium teilte dem epd mit, an weiterführenden Schulen habe die Schulleitung „Sorge dafür zu tragen, dass jede Schülerin und jeder Schüler einmal während ihrer/seiner Schulzeit die Möglichkeit erhält, an einer Grundausbildung in Erster Hilfe teilzunehmen“.

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Bremen, Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Hamburg planen derzeit den Angaben zufolge keinen verpflichtenden Reanimationsunterricht. Auf freiwilliger Basis gibt es allerdings vielerorts entsprechende Angebote.

In den meisten Bundesländern sollen speziell weitergebildete Lehrkräfte den Wiederbelebungsunterricht erteilen, so etwa nach Auskunft der jeweiligen Bildungs- oder Kultusministerien in Hessen, Brandenburg, Rheinland-Pfalz oder Niedersachsen. Aus Bayern hieß es, entweder sollten Hilfsorganisationen die Schulen bei dem Unterricht unterstützen, oder Lehrkräfte mit einem Lehrschein Erste Hilfe sollten ihn erteilen. In Hamburg üben an einigen Schulen Medizinstudierende des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf gemeinsam mit Jugendlichen die Wiederbelebung.

In der Regel erlernen Schülerinnen und Schüler das Reanimieren im Biologieunterricht. Brandenburg sieht Anknüpfungspunkte für die Vermittlung von Erster Hilfe und Laienreanimation im Sportunterricht. Das sächsische Kultusministerium teilte mit, vorrangig im Sport- und Biologieunterricht an weiterführenden Schulen gebe es Reanimationstrainings.