Künstliche Intelligenz soll Bäche überwachen

Künstliche Intelligenz soll Bäche überwachen

Berlin (epd). Mittels neu entwickelter Sensoren soll künftig auch in kleinen Bächen und Seen die Gewässergüte kontrolliert werden können. Das Projekt OpenRiverSense erlaube es, Wasserdaten vollautomatisch zu erfassen und damit wichtige Datenlücken für Frühwarnsysteme zu schließen, teilte eine Projektsprecherin am Donnerstag in Berlin mit. Die Inbetriebnahme einer ersten Station findet am 31. Juli in Jena statt.

Dürren, Starkregen und Schadstoffeinträge setzten nahezu allen Flüssen und Seen in Deutschland zu. Doch während größere Flüsse wie Rhein oder Elbe gut überwacht seien, fehlten für kleinere Gewässer oft verlässliche Langzeitdaten wie etwa Messungen von Wasserstand und Temperaturen, sagte die Sprecherin. Ziel des Projekts sei es, bezahlbare und offene Technologien zur Umweltüberwachung zu entwickeln.

Hierfür sei ein Sensor entwickelt worden, der die benötigten Wasserdaten unter Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) kontinuierlich messe und per Fernübertragung übermittle. Interessant seien die gewonnenen Daten gleichermaßen für Behörden, Umweltverbände und interessierte Bürgerinnen sowie Bürger.

OpenRiverSense ist den Angaben zufolge eines von elf Pilotprojekten der KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz, einer Initiative des Bundesumweltministeriums. Die Anlagen sollen jeweils von lokalen Umweltschützern betreut werden. In Jena übernehmen diese Aufgabe Helfer, die bereits seit 2021 die Gewässerdaten von Bächen vor Ort messen. Ihre Ergebnisse fließen regelmäßig in ökologische Studien ein.