Mehr als die Hälfte der Gesundheitskosten 2023 privat finanziert

Mehr als die Hälfte der Gesundheitskosten 2023 privat finanziert

Wiesbaden (epd). Die laufenden Gesundheitsausgaben in Deutschland haben sich im vorvergangenen Jahr auf 491,6 Milliarden Euro summiert. Nach Auslaufen der Maßnahmen in der Covid-19-Pandemie ging der staatliche Anteil binnen Jahresfrist um 34,1 Milliarden Euro oder 31,1 Prozent auf 75,7 Milliarden Euro zurück. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, kam der Staat damit 2023 noch für 15,4 Prozent der laufenden Gesundheitsausgaben auf.

„Dem Rückgang des staatlichen Finanzierungsbeitrags stand ein deutlicher Anstieg der Finanzierungsbeiträge von privaten Haushalten und Unternehmen an den laufenden Gesundheitsausgaben gegenüber“, hieß es. Der Beitrag der privaten Haushalte sei 2023 um 19,4 Milliarden Euro oder acht Prozent auf 262,5 Milliarden Euro gewachsen. Damit kamen Privatleute für 53,4 Prozent der gesamten Gesundheitskosten auf.

Der Anteil der Unternehmen wuchs der Statistikbehörde zufolge prozentual noch stärker als der der Privathaushalte: um 10,2 Prozent oder 13,9 Milliarden auf 150,2 Milliarden Euro. Der Finanzierungsanteil der Unternehmen betrug 2023 damit knapp ein Drittel (30,6 Prozent).

„Ursache dieser Anstiege sind deutlich gestiegene Gesundheitsausgaben sämtlicher Ausgabenträger mit Ausnahme der öffentlichen Haushalte im Jahr 2023“, erklärte das Statistikamt, das außerdem über Einnahmen und Aufwendungen von Arztpraxen im Jahr 2023 berichtete. Die durchschnittliche Praxis (ohne zahnärztliche und psychotherapeutische Praxen) erzielte seinerzeit Einnahmen von 804.000 Euro. Das sei im Vergleich zu 2022 ein Plus von 1,0 Prozent.

Im Jahr 2023 verteuerten sich den Angaben zufolge die Verbraucherpreise jedoch um 5,9 Prozent und die Aufwendungen der Praxen um 5,8 Prozent, von rund 466.000 im Jahr 2022 auf 493.000 im Jahr darauf. Zahnarztpraxen hingegen erzielten laut den Statistikern 2023 einen deutlichen Anstieg der durchschnittlichen Einnahmen je Praxis um 13,2 Prozent auf 894.000 Euro. Gleichzeitig seien ihre Aufwendungen um 11,7 Prozent und damit deutlich gestiegen.