Nigeria: UN-Hilfswerk WFP setzt Hilfe für 1,3 Millionen Menschen aus

Nigeria: UN-Hilfswerk WFP setzt Hilfe für 1,3 Millionen Menschen aus

Abuja, Genf (epd). Aufgrund internationaler Finanzkürzungen muss das UN-Welternährungsprogramm (WFP) Ende Juli die Hilfe für 1,3 Millionen Menschen im Nordosten Nigerias aussetzen. Damit werde auch die lebensrettende Behandlung für mehr als 300.000 Kinder unter zwei Jahren bis auf Weiteres eingestellt, warnte das WFP am Mittwoch in der nigerianischen Hauptstadt Abuja.

Die Nahrungsmittelbestände des WFP für die Menschen in der Region seien vollständig aufgebraucht. Die letzten Lieferungen der Organisation hätten Anfang Juli die Lagerhäuser verlassen. Nach Abschluss der aktuellen Verteilungsrunde werde die lebensrettende Hilfe eingestellt. Mehr als 150 durch das WFP unterstützte Ernährungskliniken in den Bundesstaaten Borno und Yobe müssten geschlossen werden.

Die islamistische Gruppierung Boko Haram terrorisiert die Bevölkerung seit 2009 vor allem im Nordosten Nigerias. Boko Haram hat seither Tausende Menschen verschleppt, getötet und Hunderttausende in die Flucht getrieben. Insgesamt hungern im Nordosten Nigerias laut WFP knapp fünf Millionen Menschen.

US-Präsident Donald Trump hatte nach seinem Amtsantritt im Januar die Zahlungen für die internationale humanitäre Hilfe massiv gekürzt und in vielen Fällen komplett eingestellt. Auch andere Geberländer strichen die Überweisungen zusammen.