Umfrage: Angst und Unsicherheit treiben viele in die Notaufnahmen

Umfrage: Angst und Unsicherheit treiben viele in die Notaufnahmen

Berlin (epd). Viele Menschen suchen einer Umfrage zufolge aus Angst oder Unsicherheit Notaufnahmen in Krankenhäusern auf. Wie der AOK-Bundesverband am Mittwoch in Berlin mitteilte, antworteten 41 Prozent der Befragten, die in den vergangenen fünf Jahren in eine Notaufnahme gegangen waren, sie hätten sich zu schlecht gefühlt, um abzuwarten. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte für die AOK in einer repräsentativen Studie mehr als 8.500 Menschen telefonisch und online befragt.

15 Prozent der befragten Patientinnen und Patienten nannten die Angst vor lebensbedrohlichen Notfällen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt als Grund für ihre Inanspruchnahme der Notaufnahmen. Lediglich 5 Prozent gaben an, sie hätten eine Klinik aufgesucht, weil ihnen die Zeit für einen Besuch beim Hausarzt gefehlt habe.

Insgesamt 35 Prozent hatten vor dem Aufsuchen der Notaufnahme eine medizinische Ersteinschätzung eingeholt. 24 Prozent seien demnach von einer Arztpraxis weitergeschickt, 11 Prozent von Telefonzentralen des Ärztlichen Bereitschaftsdiensts an die Notaufnahmen verwiesen worden. 10 Prozent gaben an, keinen Facharzttermin bekommen zu haben, ehe sich ihr gesundheitliches Problem verschlimmerte und sie daraufhin in der Klinik vorstellig wurden.

Laut der AOK-Vorstandsvorsitzenden Carola Reimann zeigen die Daten, dass die geplanten Integrierten Notfallzentren „eine gute Lösung für eine bessere Steuerung“ von Patientinnen und Patienten seien. Diese Zentren sollen von Klinikträgern und Ärztlichem Bereitschaftsdienst gemeinsam betrieben werden, eine Ersteinschätzung abgeben und Hilfesuchende in für sie passende Strukturen lenken. Die Ampel-Regierung hatte eine entsprechende Notfallreform geplant, aber nicht mehr umsetzen können. Die schwarz-rote Bundesregierung will die Veränderungen angehen.