Erdüberlastungstag: Misereor dringt auf Ressourcenschutzgesetz

Erdüberlastungstag: Misereor dringt auf Ressourcenschutzgesetz

Aachen (epd). Das katholische Hilfswerk Misereor fordert ein Ressourcenschutzgesetz für Deutschland. „Der Rohstoffverbrauch in Deutschland muss sinken, die Kreislaufwirtschaft gestärkt werden“, forderte Lisa Pier, Expertin für nachhaltiges Wirtschaften bei der Organisation am Dienstag in Aachen mit Blick auf den Erdüberlastungstag am Donnerstag. In dem Gesetz müsse die Bundesregierung Reduktionsziele für einzelne Bereiche festlegen. Das sei der „wichtigste Hebel“, noch vor Bemühungen um Recycling und Wiederverwendung.

Laut Berechnungen des Global Footprint Network fällt der Erdüberlastungstag in diesem Jahr bereits auf den 24. Juli. Das Datum markiert den Zeitpunkt im Jahr, bis zu dem die Menschheit so viele Ressourcen von der Erde beansprucht hat, wie alle Ökosysteme im gesamten Jahr erneuern können. 2024 war der Zeitpunkt am 1. August erreicht. Misereor-Expertin Pier erklärte, die profitorientierte Wirtschaftsweise übersteige die Kapazitäten der Erde deutlich: „Theoretisch bräuchten wir 1,8 Erden, um den Durst nach Ressourcen langfristig zu stillen.“

Misereor verwies auf die Verpflichtung im Koalitionsvertrag, den Verbrauch von Ressourcen zu verringern. „Doch das passiert viel zu langsam“, kritisierte Pier. Mit einem Ressourcenschutzgesetz könne Deutschland ein Vorbild für andere Länder werden. „Nur so kann der Wandel zu einer gerechteren und zukunftsfähigen Wirtschaft gelingen“, sagte die Misereor-Expertin. So könne es auch gelingen, den Erdüberlastungstag wieder später ins Jahr zu schieben.