Menschenrechtler: Mindestens 149 Tote in Venezuelas Haftanstalten

Menschenrechtler: Mindestens 149 Tote in Venezuelas Haftanstalten

Berlin, Caracas (epd). In venezolanischen Haftanstalten sind laut Menschenrechtlern vergangenes Jahr mindestens 149 Menschen gestorben. Die meisten Todesfälle seien auf unbehandelte Krankheiten, extreme Überbelegung, unhygienische Bedingungen und mangelnde medizinische Versorgung zurückzuführen, heißt es in dem am Montag (Ortszeit) von der Beobachtungsstelle für venezolanische Gefängnisse veröffentlichten Jahresbericht.

Systematischer Repression seien besonders politische Gefangene ausgesetzt, hieß es. Seit 2015 seien mindestens 22 politische Gefangene in Haft gestorben. Dafür macht die Organisation vor allem die Verweigerung von medizinischer Versorgung verantwortlich.

Die unabhängige Organisation fordert von den Behörden eine Verbesserung der Haftbedingungen, angemessene Ernährung und rechtzeitige medizinische Behandlungen. Außerdem verlangt sie eine neutrale und transparente Untersuchung der Todesfälle in den Gefängnissen und Entschädigungen für die Opfer.

Aktuell sind laut Menschenrechtsorganisationen rund 1.900 Menschen aus politischen Gründen in Venezuela inhaftiert. Nachdem die regierungstreue Wahlbehörde den sozialistischen Staatschef Nicolás Maduro vor einem Jahr zum Sieger der Präsidentschaftswahlen ausgerufen hatte, gingen Zehntausende Menschen aus Protest auf die Straße. Das Regime reagierte mit Massenverhaftungen.