Berlin (epd). Die Polizei ist am Montag in Berlin gegen islamistische Terrorpropaganda vorgegangen. Im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft wurden Wohnungen von 22 Tatverdächtigen durchsucht und unter anderem Mobiltelefone, Datenträger, Einhandmesser und Teleskopschlagstöcke beschlagnahmt, wie die Ermittlungsbehörden mitteilten.
Festgenommen wurde niemand. Die drei weiblichen und 19 männlichen Beschuldigten waren überwiegend im Alter zwischen 15 und 23 Jahren, die übrigen 27, 33 und 36 Jahre alt. Gegen sie wird wegen des Verdachts des Verbreitens von Propagandamitteln terroristischer Organisationen insbesondere auf TikTok und Instagram sowie in Einzelfällen zusätzlich wegen Verstößen gegen das Waffengesetz ermittelt.
Der sogenannte „Naschid Action Day“ der Ermittlungsbehörden sollte unter anderem das Problembewusstsein für die Propaganda der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) schärfen, hieß es weiter. Bei Naschids handelt es sich den Angaben zufolge um gesungene Kampflieder und Hymnen ohne eigene Instrumentalbegleitung. Sie würden zur Emotionalisierung und zur politischen Mobilisierung ihrer Zuhörer eingesetzt.
Derartige Propaganda werde speziell auch von Jugendlichen, Heranwachsenden und jungen Erwachsenen verbreitet, möglicherweise ohne das Bewusstsein für die Strafbarkeit der Handlungen zu kennen. Gerade in Berlin sei in diesem Bereich mit weiter steigenden Zahlen zu rechnen.