Durchsuchungen nach Gewalt bei "Nakba"-Demonstration

Durchsuchungen nach Gewalt bei "Nakba"-Demonstration

Berlin (epd). Nach Gewalttätigkeiten bei einer pro-palästinensischen Demonstration zum sogenannten „Nakba“-Tag Mitte Mai in Berlin sind am Mittwoch fünf Wohnungen durchsucht worden. Wie die Polizei mitteilte, richteten sich die Durchsuchungen im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft gegen zwei Beschuldigte sowie drei Zeugen. Ermittelt werde unter anderem im Zusammenhang mit dem Angriff auf einen Polizeibeamten.

Bei der letztlich aufgelösten Demonstration zum „Nakba“-Tag am 15. Mai hatte es mindestens 50 Festnahmen gegeben. Zehn Polizisten waren nach Angaben der Einsatzkräfte verletzt worden, darunter ein Beamter so schwer, dass er mit einem Notarzt ins Krankenhaus gebracht wurde.

Betroffen von den Durchsuchungen waren laut Polizei ein 28-jähriger Mann und eine 29-jährige Frau. Gegen den Mann bestehe der Verdacht des Landfriedensbruchs in besonders schwerem Fall in Tateinheit mit Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und versuchter Gefangenenbefreiung. Gegen die Frau werde wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte in Tateinheit mit versuchter Gefangenenbefreiung ermittelt. Gegen beide Beschuldigte bestehe aber derzeit kein Tatverdacht wegen des Angriffs auf den verletzten Polizeibeamten, hieß es.

An den Durchsuchungen in mehreren Bezirken waren mehr als 60 Einsatzkräfte beteiligt. Es wurden Kommunikationsgeräte und weitere Beweismittel beschlagnahmt. Mit dem „Nakba“-Tag soll an Flucht und Vertreibung Hunderttausender Palästinenser im Zuge der Staatsgründung Israels 1948 erinnert werden.