Tierschutzbund fordert Ende von Langstreckentransporten

Tierschutzbund fordert Ende von Langstreckentransporten

Bonn (epd). Der Deutsche Tierschutzbund fordert ein Verbot von Lebendtiertransporten in Länder außerhalb der EU. Die Organisation mit Sitz in Bonn appellierte am Freitag an den Bundesrat, einen von Nordrhein-Westfalen eingebrachten Entschließungsantrag zu dem Thema in diesem Sinne weiter zu verschärfen. Die bisher darin für die EU-Ebene vorgeschlagenen Regularien reichten nicht aus, um schwere Tierschutzverstöße beim Transport und im Zielland zu verhindern.

Die „grauenvollen Zustände“ bei Tiertransporten in Drittländer seien in den vergangenen Jahren mehr als hinreichend dokumentiert, erklärte Kathrin Zvonek, Fachreferentin beim Tierschutzbund. „Die Tiere leiden extrem und bis hin zur völligen Erschöpfung unter den teilweise wochenlangen Transporten, geprägt von Enge, Hitze und Futter- und Wassermangel. Viele Tiere überleben die Strapazen nicht.“

Der Antrag aus NRW sieht vor, dass sich die Bundesregierung auf europäischer Ebene für konkrete Vorgaben zur Verbesserung des Tierschutzes bei Langstreckentransporten einsetzen soll. Drittstaaten, durch die Transporte führen, sollen sich zum sogenannten Terrestrial Animal Health Code der World Organisation for Animal Health (WOAH) verpflichten müssen.

Dies würde nach Ansicht der Tierschützer allerdings kaum zu verbesserten Bedingungen für die Tiere führen. Sie kritisieren, dass der WOAH-Code in vielen Punkten sehr offen formuliert sei. Er liefere keine konkreten Vorgaben wie etwa eine maximale Transportdauer oder zulässige Temperaturen. Zudem toleriere er das betäubungslose Schlachten im Zielland aus religiösen Gründen.