Berlin (epd). Die Zahl der Menschen, die an den Folgen des Konsums illegaler Drogen gestorben sind, bleibt in Deutschland auf einem hohen Niveau. Wie der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck, am Montag in Berlin mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 2.137 Drogentote gezählt. Das seien nur 90 Fälle weniger gewesen als im Jahr davor.
Besonders besorgniserregend sei, dass die Zahl der Todesfälle bei unter 30-Jährigen um 14 Prozent gestiegen sei. Noch nie wurden zudem den Angaben zufolge bei Verstorbenen so viele unterschiedliche Substanzen toxikologisch nachgewiesen wie 2024. Der wachsende Anteil dieser sogenannten Mischkonsumenten macht den Experten Sorge. Außerdem wurde 2024 bei so viel Todesfällen wie noch nie Fentanyl gefunden. Fälle, in denen diese Droge nachgewiesen wurde, machten den Angaben nach 16 Prozent der gesamten Todesfälle aus.
Streeck sprach sich dafür aus, mehr Daten zum Drogenkonsum zu erheben. „Wir dürfen nicht dieselben Fehler machen wie bei der Pandemie: zu spät Daten erheben, zu spät reagieren, zu lange auf Sicht fahren“, erklärte er. Streeck forderte unter anderem ein flächendeckendes Monitoring- und Warnsystem, auch um zu erkennen, welche Substanzen zirkulieren.