CSD-Demo "Cologne Pride" für queere Rechte mit 65.000 Teilnehmern

CSD-Demo "Cologne Pride" für queere Rechte mit 65.000 Teilnehmern

Köln (epd). In Köln ist am Sonntag eine der größten Demonstrationen in Europa zum Christopher-Street-Day durch die Innenstadt gezogen. An dem Umzug für queere Rechte nahmen rund 65.000 Menschen teil, wie ein Sprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Er erwarte wie in den vergangenen Jahren insgesamt mehr als eine Million Besucher. Den Angaben zufolge waren an der Parade 240 Gruppen und 90 Festwagen beteiligt.

Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Parade waren prominente Politikerinnen und Politiker, darunter Bundessozialministerin Bärbel Bas, Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach (beide SPD), Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge, die EU-Abgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und die nordrhein-westfälische Gleichstellungsministerin Josefine Paul (Grüne). Auf mehreren Bühnen wurde bereits seit Freitag ein 60-stündiges Programm mit Musik, Show und politischen Diskussionen geboten.

Gewerkschaften, Unternehmen und zahlreiche gesellschaftliche Gruppen waren beim Straßenfest „Cologne Pride“ ebenso vertreten wie die Kirchen. So wurden queere Gottesdienste und „Pride Blessings“ angeboten, bei denen sich Menschen vor der Parade segnen lassen konnten.

Angesichts zahlreicher Anfeindungen etwa von lesbischen, schwulen, bi-, trans- und intergeschlechtlichen Menschen gab es aus Politik und Gesellschaft bereits vor der CSD-Parade zahlreiche Appelle zu Toleranz und besserem Schutz queerer Menschen. So beklagte die neue Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sophie Koch (SPD), in der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag), Hass und Hetze nähmen zu.

NRW-Familienministerin Paul warnte in der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ, Online: Sonntag, Print: Montag) vor einem zunehmenden Druck rechter und islamistischer Kräfte auf queere Menschen. „Es geht nicht allein um die Rechte von queeren Menschen, sondern allgemein um Vielfalt und am Ende um die freiheitlich-demokratische Grundordnung insgesamt“, sagte sie.

Der Christopher Street Day, der auch international in vielen Städten gefeiert wird, erinnert an einen Aufstand in der New Yorker Christopher Street im Jahre 1969. Homosexuelle wehrten sich damals erstmals gegen Unterdrückung.