Düsseldorf (epd). Die Bundesländer rechnen einem Zeitungsbericht zufolge im kommenden Jahr mit Kosten von voraussichtlich 3,8 Milliarden Euro für das Deutschlandticket. Die Düsseldorfer „Rheinische Post“ (online Samstag) zitiert aus einer entsprechenden Prognose der Verkehrsminister. Demnach sind die Bundesländer „der Auffassung, dass die Mehrkosten, die ab 2026 über drei Milliarden hinausgehen, durch den Bund zu tragen sind“.
Da der Bund die Kosten für Ticket-Nutzer stabil halten wolle, werde der Preis „wie die Ticketpreise im übrigen Sortiment maximal um eine ÖPNV-spezifische Inflationsrate steigen“, heißt es dem Blatt zufolge in der Prognose. Im kommenden Jahr würden dies voraussichtlich zwei oder drei Prozent sein. „Das bedeutet aber auch, dass der Zuschuss der öffentlichen Hand steigen muss.“
Die saarländische Verkehrsministerin Petra Berg (SPD) sagte der Zeitung, es müsse nun darum gehen, den Fahrschein dauerhaft als Standardprodukt des öffentlichen Nahverkehrs zu einem attraktiven Preis zu etablieren. Daher dürfe der Preis des Deutschlandtickets von Jahr zu Jahr nicht stärker steigen als die Preise im übrigen Ticketsortiment.
Bund und Länder zahlen für das Deutschlandticket derzeit je 1,5 Milliarden Euro pro Jahr, um geringere Einnahmen bei den Verkehrsbetrieben auszugleichen. Bislang gibt es keine Einigung, wer mögliche Mehrkosten trägt. Die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Länder hatten zuletzt erklärt, der Bund müsse eine Lösung zur Finanzierung vorlegen. Zudem solle eine Koordinierungsgruppe aus Bund und Ländern über einen Finanzierungsmechanimus beraten.
Das Deutschlandticket gilt bundesweit im öffentlichen Nahverkehr. Es kostet derzeit 58 Euro im Monat. Im vergangenen Jahr waren es 49 Euro. Im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD ist vereinbart, das Ticket beizubehalten. Allerdings soll der „Anteil der Nutzerfinanzierung“ ab 2029 „schrittweise und sozialverträglich“ erhöht werden.