Düsseldorf, Köln (epd). Die neue Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sophie Koch, fordert einen besseren Schutz für queere Menschen, die einer steigenden Zahl von Angriffen ausgesetzt seien. „Hass und Hetze nehmen zu, Angriffe auf queere Menschen häufen sich“, sagte die SPD-Politikerin der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). Paraden zum Christopher Street Day (CSD) stünden immer öfter unter Polizeischutz, vor allem im ländlichen Raum. „Die Stimmung hat sich verändert - und nicht zum Guten.“
Hitzige Debatten über Regenbogenfahnen, Zirkuszelte oder Teilnahmeverbote seien „nicht hilfreich“, sagte die 32-jährige Beauftragte für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt, die sich selbst als queer bezeichnet. „Stattdessen sollten sich Politik und Gesellschaft dringend und ernsthaft mit den echten Fragen von Sicherheit und rechtlicher Gleichstellung beschäftigen.“
Auch nach Einschätzung des Verbands Queere Vielfalt LSVD+ wächst der Druck auf die queere Community. „In einer Demokratie erwarte ich eine Regierung, die Verantwortung für alle Menschen übernimmt“, sagte Vorstandsmitglied Julia Monro der Zeitung.
In Köln zieht am Sonntag als Höhepunkt des „Cologne Pride“ die Parade mit Dutzenden Fußgruppen und 90 Festwagen durch die Innenstadt. Erwartet werden bis zu 60.000 Teilnehmende und hunderttausende Zuschauerinnen und Zuschauer. Der „Cologne Pride“ ist nach Angaben der Veranstalter Europas größte Pride-Veranstaltung dieser Art. Die Polizei ist mit starken Kräften vor Ort, um einen sicheren Ablauf zu gewährleisten. Es gibt zahlreiche Verkehrssperrungen.