Alabali Radovan: US-Entwicklungshilfe-Stopp gefährdet viele Menschen

Alabali Radovan: US-Entwicklungshilfe-Stopp gefährdet viele Menschen

Berlin (epd). Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) warnt mit drastischen Worten vor den Folgen der Auflösung der US-Entwicklungsbehörde USAID. „Bis zu 14 Millionen Menschen könnte der abrupte Rückzug der USA aus der Entwicklungszusammenarbeit bis 2030 das Leben kosten, darunter 4,5 Millionen Kinder“, erklärte Alabali Radovan am Mittwochabend in Berlin. Zuvor hatte US-Außenminister Marco Rubio verkündet, dass USAID geschlossen wird.

Rubio schrieb in einem Blogbeitrag, die „Ära der von der Regierung sanktionierten Ineffizienz ist offiziell zu Ende gegangen“. USAID werde keine Auslandshilfe mehr leisten. Hilfsprogramme im Interesse des Landes und der Regierung würden nun vom Außenministerium organisiert.

Alabali Radovan erklärte, weder Deutschland noch Europa könnten die Lücke füllen, „die die USA als bislang mit Abstand weltweit größter Geber hinterlassen“. „Aber wir müssen das Schlimmste verhindern“, fügte sie hinzu. Mit dem Rückzug der USA sei Deutschland nun in vielen Bereichen der größte Geber.

„Dieses neue Gewicht will ich nutzen, um die Neuordnung der internationalen Zusammenarbeit strategisch mitzugestalten“, kündigte die deutsche Entwicklungsministerin an. Sie setze jetzt darauf, dass die EU noch enger zusammenarbeite und die Vereinten Nationen durch Reformen fit mache für eine Zukunft ohne USAID.