Berlin (epd). Die Integrationsbeauftragte des Bundes, Natalie Pawlik (SPD), fordert in der Migrationsberatung eine Verstetigung der Strukturen und mehr Gelder. „Frühe Beratung ist entscheidend für den Integrationserfolg“, sagte die Staatsministerin am Dienstag in Berlin bei einer Podiumsdiskussion zum 20-jährigen Bestehen der Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE). Dort stellte das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) eine Evaluationsstudie über die MBE vor.
Die Studienautorinnen warnten vor einer praktischen Verknappung an Beratungsplätzen wegen des gleichzeitigen Anstiegs an Beratungsfällen. Die Anzahl der Beratungsfälle sei zwischen 2015 und 2022 um 150 Prozent gestiegen.
Mit rund 42 Prozent nahmen überwiegend Menschen aus asiatischen Herkunftsländern die Beratung in Anspruch. Das hauptsächliche Anliegen der Personen waren demnach rechtliche Fragen zum Aufenthalt in Deutschland (27 Prozent). Danach folgten Fragen zu Unterstützungsleistungen sowie Deutschkenntnissen. Von den Befragten gaben mehr als 90 Prozent an, zufrieden bis sehr zufrieden mit der MBE zu sein.
Die Migrationsberatung ist seit 2005 ein Angebot für zugewanderte Personen ab 27 Jahren und deren Kinder. Den Angaben zufolge fungieren die sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege und der Bund der Vertriebenen als Träger der MBE und organisieren die Beratung vor Ort. Die DeZIM-Studie wurde vom Haushaltsausschusses des Bundetags beauftragt.