Pawlik: Müssen besser werden beim Anwerben von Fachkräften

Pawlik: Müssen besser werden beim Anwerben von Fachkräften

Berlin (epd). Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Natalie Pawlik (SPD), will das Anwerben von Fachkräften aus dem Ausland stärker fördern. „Hier müssen wir besser werden“, sagte Pawlik der Zeitung „taz“ (Dienstag): „Ich finde, wir sprechen zu viel über Rückführungen und Abschottung, aber viel zu wenig über eine gute Infrastruktur für Integration bei uns.“

Geplant sei eine „Work-and-Stay-Agentur“, die alle Prozesse aus einer Hand ermögliche. „Wir setzen auf die Digitalisierung der Verwaltung sowie die Entlastung der Ausländerbehörden.“ Integrations- und Sprachkurse sollen demnach ausgebaut und ausländischen Studierenden ermöglicht werden, „nach dem Abschluss ganz einfach hier bleiben zu können und zu arbeiten“.

Pawlik betonte, es gehe darum, eine Gesellschaft zu schaffen, in der jeder Mensch unabhängig von seiner Herkunft die besten Chancen erhält. Wichtig sei es, dass der Bund mehr in Bildung und Integration investiert. Deshalb solle das Startchancen-Programm für benachteiligte Kinder, das bislang für Schulen gelte, auf Kitas ausgedehnt werden. „Weil gute Startbedingungen essenziell sind für den Lebensweg“, sagte Pawlik, die als Sechsjährige mit ihrer Familie als russlanddeutsche Spätaussiedlerin nach eigenen Worten „aus Sibirien nach Deutschland“ gekommen ist: „Ich weiß, was es bedeutet, wenn einem die Eltern nicht bei den Hausaufgaben helfen können, einfach weil sie die Sprache nicht sprechen“, sagte die 32-Jährige, die in Hessen wohnt.