Rom (epd). Papst Leo XIV. hat das Aushungern von Menschen als Waffe in Kriegen scharf kritisiert. Das sei „eine sehr billige Form der Kriegsführung“ gegen wehrlose Bevölkerungsgruppen, schrieb der Papst am Montag in einer Botschaft an die derzeit in Rom tagende 44. Konferenz der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen.
Viele aktuelle Konflikte würden nicht mehr von regulären Armeen, sondern von bewaffneten Gruppen mit geringen Mitteln geführt. „Das Abbrennen von Feldern, Viehdiebstahl und die Blockade von Hilfslieferungen sind immer häufiger eingesetzte Taktiken derjenigen, die wehrlose Bevölkerungsgruppen kontrollieren wollen“, erklärte der Papst. Er fordert in seiner Botschaft, „klare, erkennbare und gemeinsam festgelegte Grenzen“, um solche Vergehen zu sanktionieren und die Verantwortlichen strafrechtlich zu verfolgen.
Weiter kritisierte das Oberhaupt der katholischen Kirche die hohen Ausgaben für die Rüstungsindustrie. „Finanzielle Mittel und innovative Technologien, die zur Beseitigung von Armut und Hunger in der Welt eingesetzt werden könnten, werden für die Herstellung und den Handel mit Waffen abgezweigt“, schrieb der gebürtige US-Amerikaner.
Gleichzeitig verschlechtere sich die Ernährungssicherheit weiter. Das Ziel „Null Hunger“ der Agenda 2030 erscheine dadurch zunehmend unrealistisch. „Es ist beschämend, dass trotz der Fähigkeit der Erde, genug Nahrung für alle zu produzieren, so viele Menschen weiterhin am täglichen Brot Mangel leiden“, heißt es in dem Schreiben.
Zur Eröffnung der einwöchigen Konferenz in Rom betonte auch FAO-Generalsekretär QU Dongyu, das Treffen finde zu einem Zeitpunkt statt, „zu dem die Grundlagen der globalen Agrar- und Ernährungssysteme auf eine harte Probe gestellt werden“. Am ersten Sitzungstag verkündete die Organisation den Start einer Notfall-Saatgutverteilungskampagne im Sudan. 1,5 Millionen Bauernhaushalte - das sind laut FAO etwa 7,5 Millionen Menschen - sollen davon profitieren.