Weltkirchenrat besorgt wegen Katharinenkloster auf dem Sinai

Weltkirchenrat besorgt wegen Katharinenkloster auf dem Sinai

Genf, Johannesburg (epd). Der Weltkirchenrat hat sich besorgt zur Situation des Katharinenklosters auf dem Sinai in Ägypten geäußert. „Die Anwesenheit der Mönche im Kloster ist prekär, da sie sich auf eine jährliche Aufenthaltsgenehmigung stützt, die die ägyptischen Behörden jederzeit nicht verlängern können“, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Protokollpunkt des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) zum Abschluss seiner Tagung im südafrikanischen Johannesburg.

Am 28. Mai 2025 sei ein Gerichtsurteil ergangen, das den ägyptischen Staat als Eigentümer aller Teile des Geländes anerkennt, einschließlich des heiligen Klosters selbst, heißt es in dem Protokollpunkt: „Daher sind die Mönche nun Pächter in ihrem Kloster, das seit 1.500 Jahren ununterbrochen aktiv ist.“ Das Katharinenkloster wurde zwischen 548 und 565 im Auftrag des byzantinischen Kaisers Justinian I. erbaut und 2002 als Weltkulturerbe anerkannt. Die autonome klösterliche Gemeinschaft ist geistig mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchat von Jerusalem verbunden und liegt am Fuße des Berges Sinai auf der Sinaihalbinsel in Ägypten.

Der Zentralausschuss des ÖRK tagte unter seinem Vorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm vom 18. bis 24. Juni in Johannesburg. Dem Gremium gehören 158 Mitglieder, die regionalen Präsidentinnen und Präsidenten des ÖRK sowie 100 Beraterinnen und Berater aus der breiteren ökumenischen Bewegung an. Der ÖRK umfasst derzeit 365 Mitgliedskirchen mit weltweit mehr als 580 Millionen Christinnen und Christen. Die katholische Kirche ist nicht Mitglied, arbeitet mit dem Weltkirchenrat aber zusammen.