Lutherischer Weltbund: Staaten tun zu wenig für den Frieden

Lutherischer Weltbund: Staaten tun zu wenig für den Frieden

Frankfurt a.M., Addis Abeba (epd). Der Lutherische Weltbund (LWB) hat zum Abschluss seiner Sitzung in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba die Staatengemeinschaft aufgerufen, sich stärker für Frieden im Nahen Osten und in der Ukraine einzusetzen. Der Rat des LWB forderte den vollständigen Abzug der israelischen Streitkräfte aus Gaza. Zugleich dränge der Rat auf die sofortige Freilassung der von der Hamas festgehaltenen israelischen Geiseln und der von Israel festgehaltenen palästinensischen Gefangenen ohne Anklage, teilte der Weltbund am Dienstag mit.

In einer Stellungnahme zum Ukraine-Konflikt bedauerte der LWB-Rat, dass der Krieg ohne Anzeichen eines Endes weitergehe. Man sei besonders beunruhigt über den immensen Verlust an Menschenleben. Der Rat bekräftigte seine Ablehnung der Verwendung des Wortes „heilig“ durch die Russische Orthodoxe Kirche zur Rechtfertigung des Krieges gegen die Ukraine. Der Krieg habe globale Auswirkungen, darunter eine Normalisierung der Aggression.

Die Ratstagung fand vom 12. bis 16. Juni in der äthiopischen Hauptstadt statt. Der Rat hatte dabei beschlossen, dass die 14. LWB-Vollversammlung im Jahr 2030 in Augsburg stattfinden wird. Dann wird das 500. Jubiläum des Augsburger Bekenntnisses gefeiert. Die „Confessio Augustana“ ist ein grundlegendes Bekenntnis der Lutheraner zu ihrem Glauben und markiert einen Meilenstein der Reformationsgeschichte. Der 1947 gegründete Lutherische Weltbund zählt nach eigenen Angaben 150 Mitgliedskirchen, denen rund 78 Millionen Christen in 99 Ländern weltweit angehören.