Mexiko-Stadt, Panama-Stadt (epd). Die Nationale Koordinierungsstelle der indigenen Völker Panamas hat einen Polizeieinsatz im Zusammenhang mit Protesten gegen eine Rentenreform verurteilt, bei dem mehrere Menschen verletzt worden sein sollen. Mit der großangelegten Operation Omega hatte die Polizei versucht, nahe der Grenze zu Costa Rica zahlreiche Straßenblockaden von Indigenen und Lehrergewerkschaften zu räumen. Sie stieß dabei auf Widerstand und zog sich in die Polizeikasernen zurück.
Die Koordinierungsstelle der indigenen Völker prangerte am Samstag (Ortszeit) im Netzwerk Instagram den Einsatz von Tränengas und Luftgewehren sowie willkürliche Verhaftungen und Razzien ohne Haftbefehl an. „Unsere Gemeinschaften, darunter Frauen, Kinder, Jugendliche und ältere Menschen, sind Opfer von eklatanten Menschenrechtsverletzungen geworden“, hieß es. Die Zeitung „La Estrella de Panamá“ berichtete, dass bei den Zusammenstößen in dem indigenen Dorf Pueblo Nuevo mindestens vier Menschen verletzt wurden.
Die Indigenen forderten von der Regierung von Präsident José Mulino ein Ende der Gewalt. In Panama protestieren seit mehr als 40 Tagen Indigene, Gewerkschaften und Sozialbewegungen mit einem Generalstreik gegen eine Privatisierung der staatlichen Altersvorsorge und ein Abkommen der Regierung Mulino mit den Vereinigten Staaten. Auch Bergbau- und Staudammprojekte stoßen auf Widerstand, insbesondere in den indigenen Regionen des zentralamerikanischen Landes.