Offenbach (epd). Dieses Frühjahr ist eines der drei trockensten seit Messbeginn im Jahr 1881 gewesen. Mit 96 Litern Regen auf einen Quadratmeter ist nur halb so viel Niederschlag gefallen wie im langjährigen Mittel der Jahre 1961 bis 1990 (186 Liter je Quadratmeter), wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Freitag mitteilte. Auch gegenüber der jüngeren Vergleichsperiode von 1991 bis 2020 fiel der Regen um 44 Prozent geringer aus. Besonders ausgeprägt war das Niederschlagsdefizit im Nordosten Deutschlands, wo vielerorts nur rund 40 Liter je Quadratmeter gemessen wurden. Im Gegensatz dazu regnete es im Alpenvorland örtlich mehr als 300 Liter pro Quadratmeter.
Entsprechend war dieses Frühjahr das drittsonnigste seit 1951. Der Sonnenschein näherte sich dem DWD zufolge den Rekordjahren 2020 und 2011. Mit rund 695 Stunden Dauer lag der Sonnenschein um die Hälfte über dem Durchschnitt von 467 Stunden in der Vergleichsperiode 1961 bis 1990. Gegenüber dem Zeitraum 1991 bis 2020 schien die Sonne ein Drittel länger. Besonders sonnig präsentierte sich das Nordseeumfeld mit Spitzenwerten bis zu 775 Stunden. Am Alpenrand dagegen wurden teils nur rund 500 Stunden Sonnenschein verzeichnet.
Hinsichtlich der Temperatur errechnete der DWD für das Frühjahr ein Mittel von 9,8 Grad, was um 2,1 Grad über dem Mittelwert der Vergleichsperiode 1961 bis 1990 (7,7 Grad) lag. Gegenüber dem jüngeren Vergleichszeitraum 1991 bis 2020 (8,9 Grad) war die aktuelle Durchschnittstemperatur um 0,9 Grad höher. Der erste Sommertag mit mindestens 25 Grad wurde bereits am 12. April am Oberrhein, in Rheinland-Pfalz und im Saarland registriert. Der erste heiße Tag mit mindestens 30 Grad wurde am 2. Mai in Waghäusel-Kirrlach im Oberrheingraben (Landkreis Karlsruhe) mit 30,4 Grad gemessen. Die niedrigste Temperatur meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit minus 11,2 Grad am 18. März.