Caritas-Arbeitgeber verteidigen Teilzeitbeschäftigung

Caritas-Arbeitgeber verteidigen Teilzeitbeschäftigung

Berlin (epd). In der politischen Debatte um die Arbeitszeiten in Deutschland verteidigen die Caritas-Arbeitgeber die Teilzeitbeschäftigung. „Wenn jemand Teilzeit für sich in Anspruch nehmen will, dann ist das gut, dann soll das auch so sein, weil das für ihn wichtig ist“, sagte der Sprecher der Caritas-Dienstgeberseite, Johannes Brumm, am Dienstag in einer Online-Pressekonferenz. Dies habe auch etwas mit der Attraktivität der Arbeitgeber zu tun - „das müssen wir anbieten“.

Brumm sprach von einem Trend hin zu mehr Teilzeitarbeit. Zunächst äußerten vor allem jüngere Mitarbeitende Teilzeitwünsche. Es gebe aber eine Art „Ansteckungseffekt“, berichtete er: Ältere Mitarbeitende würden von den jüngeren lernen, „dass Teilzeit vielleicht gar nicht so schlecht ist für das, was man tut“.

Am großen Interesse nach Teilzeit zeige sich auch, dass sich die Löhne bei der Caritas in den vergangenen Jahren „sehr gut“ entwickelt hätten, sagte Brumm. Ein weiterer Faktor sei, dass viele Beschäftigte einer „sehr körperlich und psychisch anstrengenden Arbeit“ nachgingen. Gleichzeitig sei es eine Herausforderung, all das mit einer steigenden Nachfrage nach sozialen Dienstleistungen und einem sinkenden Arbeitskräfteangebot in Einklang zu bringen, räumte Brumm ein.

Pascal Krimmer aus der Geschäftsstelle der Dienstgeberseite verwies auf die Bedeutung von Planbarkeit für die Arbeitgeberseite. „Die Person, die 70 Prozent Teilzeit gesichert anbieten kann und das planen kann, ist vielleicht sogar mehr einsatzfähig als die 90-Prozent-Stelle, die wenig Sicherheit in der Planung hat.“

Zuletzt hatten insbesondere Politiker der Union die Forderung geäußert, dass in Deutschland mehr gearbeitet werden müsse. So sagte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nach Angaben seiner Partei bei einer Veranstaltung des CDU-Wirtschaftsrats: „Mit Vier-Tage-Woche und Work-Life-Balance allein werden wir den Wohlstand dieses Landes nicht erhalten können.“