Caritas: Alterung verschärft Personalmangel in der Sozialwirtschaft

Caritas: Alterung verschärft Personalmangel in der Sozialwirtschaft

Berlin (epd). Der Personalmangel bleibt laut einer Caritas-Erhebung ein großes Problem in der Sozialwirtschaft und wird durch die Alterung der Belegschaft noch verschärft. Etwa 31 Prozent der Caritas-Beschäftigten, mehr als 200.000 Menschen, würden in den kommenden zehn Jahren in den Ruhestand gehen, sagte Pascal Krimmer von der Geschäftsstelle der Caritas-Dienstgeber am Dienstag in einer Online-Pressekonferenz. Dies müsse durch Neueinstellungen kompensiert werden.

Krimmer stellte das aktuelle „Caritaspanel“ vor, eine Umfrage unter den sogenannten Rechtsträgern der Caritas, die alle zwei Jahre erstellt wird. Demnach beklagten 86 Prozent der befragten Einzelverbände und Betriebe eine erschwerte Fachkräftegewinnung. 49 Prozent berichteten von Schwierigkeiten durch die Überalterung der Belegschaft - das ist der bisher höchste Wert in dem 2016 erstmals erschienenen Panel.

Tendenziell seien die Beschäftigten der Caritas älter als in der Gesamtwirtschaft, sagte Ute Leber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das zur Bundesagentur für Arbeit gehört. Sie seien auch älter als im Wirtschaftszweig Erziehung, Unterricht, Gesundheit und Soziales insgesamt.

Krimmer betonte, dass durch die allgemeine demografische Entwicklung zugleich die Nachfrage nach sozialen Dienstleistungen wachse. Vor diesem Hintergrund sei der Personalbestand in der Caritas von 2020 bis 2022 um rund 6,3 Prozent oder fast 44.000 Beschäftigte gewachsen. Dass es noch gelinge, viele Fachkräfte zu gewinnen, führte Krimmer insbesondere auf die „sehr gute Vergütung“ bei der Caritas zurück.