DGB-Vorstand Körzell erwartet "ungefähr 15 Euro" Mindestlohn

DGB-Vorstand Körzell erwartet "ungefähr 15 Euro" Mindestlohn

Frankfurt a.M. (epd). Die Gewerkschaften in der Mindestlohnkommission gehen davon aus, dass diese im Juni eine Erhöhung auf „ungefähr 15 Euro“ beschließen kann. „Der Koalitionsvertrag von Union und SPD drückt die Erwartung aus, dass wir uns an dem Kriterium von 60 Prozent des Medianlohns von Vollzeitkräften orientieren“, sagte ihr Kommissionsmitglied Stefan Körzell der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitag). „Und mit diesem Kriterium kommt man auf ungefähr 15 Euro“, erläuterte das Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

Es sei auch die Erwartung der Gewerkschaften, dass sich die Mindestlohnkommission an diesem Kriterium orientiere, betonte Körzell. Allerdings pochte er zugleich auf ihre Unabhängigkeit. Die Sozialpartnerkommission sei zuständig, „und dort ist die Entscheidung auch gut aufgehoben“, sagte er. SPD-Politiker hatten angekündigt, eine Erhöhung auf 15 Euro per Gesetzesänderung herbeiführen zu wollen, falls der Kommissionsbeschluss zu niedrig ausfalle.

In der Mindestlohnkommission sind je drei Arbeitgeber- und Gewerkschaftsvertreter sowie die von beiden Seiten berufene Vorsitzende stimmberechtigt. Derzeit beträgt der Mindestlohn 12,82 Euro. Nach den Vorgaben des Gesetzes hat die Kommission bis Ende Juni zu entscheiden, wie stark er in den Jahren 2026 und 2027 steigen soll.