Dakar, Nairobi (epd). Der kenianische Aktivist Boniface Mwangi ist nach seiner Festnahme in Tansania wieder frei. Dies gab die kenianische Menschenrechtsorganisation KNCHR am Donnerstag bekannt. Es gehe ihm gut, doch die Kommission organisiere seinen Transfer von Südkenia, nahe der Grenze zu Tansania, in die Hauptstadt Nairobi für ärztliche Untersuchungen.
Die Festnahme des Menschenrechtlers hatte für Spannungen zwischen Kenia und Tansania gesorgt. Das kenianische Außenministerium hatte am Donnerstagmorgen Kontakt zum Aktivisten oder seine sofortige Freilassung gefordert.
Mwangi war am Montag gemeinsam mit der ugandischen Aktivistin und Journalistin Agather Atuhaire von mutmaßlichen Militäroffizieren festgenommen und an einen unbekannten Ort gebracht worden. Die beiden waren nach Tansania gereist, um an dem Gerichtsverfahren gegen den Oppositionsführer Tundu Lissu teilzunehmen. Dieser ist der Verbreitung von Falschinformationen und Verrat angeklagt.
Bereits am Sonntag waren mehrere kenianische Oppositionspolitiker direkt bei ihrer Ankunft am Flughafen in Daressalam abgeschoben worden. Auch sie wollten ihre Solidarität mit Lissu zeigen. Laut der Zeitung „The East African“ wird Agather Atuhaire immer noch vermisst.
In Tansania hatte die Amtsübernahme von Präsidentin Samia Suluhu Hassan nach dem Tod ihres autokratischen Vorgängers John Magufuli 2021 große Hoffnungen geweckt. Doch auch unter Hassan gibt es Angriffe auf Oppositionelle, Aktivisten und Journalisten. Menschenrechtsgruppen kritisieren das Vorgehen gegen die tansanische Opposition im Vorfeld der Wahlen im Oktober. Am Montag hatte Hassan gewarnt, sie werde nicht zulassen, dass Aktivisten aus Nachbarländern sich in die Angelegenheiten ihres Landes einmischten.