Berlin (epd). Einer der bei einem Attentat in den USA erschossenen Mitarbeiter der dortigen israelischen Botschaft engagierte sich für den Austausch zwischen jungen Israelis und Deutschen. Wie die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) am Donnerstag in Berlin mitteilte, war Yaron Lischinsky Gründungsmitglied des Jugendforums der Israelisch-Deutschen Gesellschaft (IDG), der Schwesternorganisation der DIG. Er sei „tief erschüttert über diesen antisemitischen Doppelmord“, erklärte DIG-Präsident Volker Beck.
Am Mittwochabend (Ortszeit) waren nach Angaben von US-Heimatschutzministerin Kristi Noem auf der Plattform X zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in der Nähe des Jüdischen Museums in Washington erschossen worden. Nach DIG-Angaben war eines der Opfer Lischinsky, der eine Verbindung zu Deutschland hat.
„In Teilen in Bayern aufgewachsen, sprach er fließend Deutsch und bewegte sich mit großer Selbstverständlichkeit zwischen den Kulturen“, sagte Beck. Er bezeichnete Lischinsky als „aufgeschlossenen, klugen und tief engagierten Menschen, dessen Interesse an den deutsch-israelischen Beziehungen und an Wegen zu friedlicher Koexistenz im Nahen Osten auf sein gesamtes Umfeld ausstrahlte“. Lischinsky hatte auch den deutschen Pass, hieß es aus dem Auswärtigen Amt.
Nach DIG-Angaben organisierte Lischinsky in der Vergangenheit zahlreiche politische und kulturelle Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Jugendforum der Gesellschaft. Die Stelle an der Botschaft in Washington habe er 2022 übernommen.
Außenminister Johann Wadephul (CDU) verurteilte das Attentat. Er sei „schockiert über den heimtückischen Mord an zwei Mitarbeitern der israelischen Botschaft in Washington“, schrieb er auf der Plattform X. Antisemitische Gewalt sei durch nichts zu rechtfertigen.